Verzeichnis
der Schüler der Königlichen Akademischen Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin von 1875-1896 Jahn, Adolf, B., Stettin, 17.12.58 Octb. 77 - S. 81 |
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Vorlesungsverzeichnis der Königlichen Akademie der bildenden Künste WS 1877/78 Professor Thumann, Vorbereitungsklasse 22 Adolf Jahn, neu eingetreten, fleißig Professor Do..., Anatomieklasse 24 Adolf Jahn, 17 J, Stettin, ziemlich SS 78 Anatomie 31 Jahn, Adolph, Stettin, 19, gut Albert Wolff, Modellir-Klasse 3. Adolph Jahn, arbeitet fleißig mit gutem Erfolg WS 78/79 Albert Wolff, Modellir-Klasse 4. Adolph Jahn, arbeitet regelmäßig und mit guten Fortschritten SS 79 Albert Wolff, Modellir-Klasse Adolph Jahn, arbeitet vormittags im Aktsaal Schaper 8. Adolf Jahn, Bildhauersaal WS 79 Albert Wolff, Modellir-Klasse Adolph Jahn Schaper 3. Adolf Jahn SS 79/80 Schaper 3. Adolf Jahn, Fleiß gut, Anlagen und Fortschritte genügend WS 80/81 Albert Wolff, Modellir-Klasse 5. Adolf Jahn, arbeitet in dem akademischen Atelier im Kunstschulgebäude SS 81 Albert Wolff, Modellir-Klasse Adolf Jahn Es gab generell keinen Abschluss und keine Abschlussprüfung, die Ausbildung endete mit dem Titel "Akademischer Bildhauer". Im Vorlesungsverzeichnis sind in den Jahren Okt. 1879 bis Aug. 1881 angegeben: Prof. Schaper Actsaal für Bildhauer Modelliren nach d. lebenden Modelle (Act.) Prof Alb. Wolff Modellirclasse Modelliren n.d. Antike u. dem lebendem Modelle Quelle: Universität der Künste Berlin Universitätsarchiv Einsteinufer 43-53 10587 Berlin-Charlottenburg |
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Die Biographien von Friedrich Schaper und Albert Wolff aus dem Verzeichnis der Lehrer, Beamten und Schüler seit 1875 der Königlichen Akademischen Hochschule für die Bildenden Künste zu Berlin wurde mir vom Universitäts-Archiv der Universität der Künste zur Verfügung gestellt. |
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Königliche Akademie der bildenden Künste
Quelle: Akademie der Künste |
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Der folgende Text zur geschichtlichen Entwicklung der Königlichen Akademischen Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin unter ihrem ersten Direktor Anton von Werner wurde mir von Frau Kalcher vom Universitätsarchiv zur Verfügung gestellt. |
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"Die Akademiereform
1875/ 1882: Der Senat der Akademie wählte jährlich einen Präsidenten, der
mit dem Direktor der neu konstituierten akademischen Kunsthochschule-
kurz 'Akademiedirektor' genannt- nicht identisch war. Der Hochschule
standen finanzielle Ressourcen für eigenes Lehrpersonal zur Verfügung.
Im Laufe der Jahre etablierte sich für die so konstituierte, relativ
selbständige 'Unterrichtsanstalt' der Name 'Kgl. akademische Hochschule
für die bildenden Künste'. |
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Anton von Werner,
'Akademiedirektor' Innerhalb des Studienplans legte von Werner großen Wert auf die technischen, d.h. sowohl auf die eher handwerklichen wie die naturwissenschaftlichen Aspekte der Ausbildung. So richtete er ein chemisches Laboratorium ein, in dem Experimente mit Farben durchgeführt wurden. Von Anfang an hatten die angewandten Fächer der 'dekorativen Architektur' und der 'Ornamentlehre' sowie Kurse zur Kunst- und Literaturgeschichte (Mythologie, klassische Dichtungen) einen festen Platz im Lehrplan der Hochschule... |
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Lehrplan und Studienverlauf |
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Beschreibung des Lehrplans und Studienerfolgs durch Anton von Werner Berlin, den 18.ten Januar 1892 Der Unterricht auf der Königl. Hochschule für die bildenden Kümste gliedert sich- wie auf allen Kunstakademien- in 2 Hauptgruppen: I. Cursus: den für alle Fächer obligatorischen Unterricht, welcher für Maler, Bildhauer und Kupferstecher gleichmäßig den Unterricht im Zeichnen nach Gypsabgüssen (respective nach der Antike) und nach der Natur (Köpfe, halbe und ganze Figuren p.p.) in der Anatomie (Zeichnen, Vorträge und Uebungen im Secirsaal) in Perspektive und der dekorativen Architektur und Ornamentlehre (Antike, Mittelalter und Renaissance) als Klassenunterricht umfasst. Kompositionsübungen und Gewand-Studien werden gleichzeitig in den einzelnen Abtheilungen betrieben (nachdem die besondere dafür bestandene Klasse seither aufgehoben ist); in den Winterstunden wird Akt gezeichnet. Entsprechend der verschiedenartigen Beanlagung und Vorbildung der Schüler dauert dieser Unterricht 3-4, oder auch 5-6 Semester. Als denn treten die jenigen Schüler, welche sich während ihrer Vorstudienzeit als genügend befähigt erwiesen haben, in den II. Cursus ein, um ihren Specialstudien als Maler der verschiedenen Fächer, Bildhauer oder Kupferstecher in den verschiedenen Ateliers obzuliegen; Zunächst, soweit es die betreffenden Studien erlauben in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit (z.B. beim Malen und Modelliren von Köpfen und Figuren nach der Natur) oder bei Compositionen und den ersten Versuchen selbständiger Thätigkeit in den betreffenden Ateliers (in unseren Jahresberichten noch besonders als III. Cursus bezeichnet). Eine Zeitdauer für diesen Unterricht oder sein Abschluß läßt sich nicht fixieren und besteht meines Wissens an keiner Kunstakademie. Bei uns wird gewohnheits- und erfahrungsgemäß der Unterricht bis zur selbständigen Ateliertätigkeit auf 8-10 Semester normirt, für die Atelierthätigkeit auf mindestens 6 Semester. Thatsächlich sind aber beispielsweise die Schüler von Wilhelm v. Schadow (Düsseldorf), Christian Rauch (Berlin), Carl v. Piloty (München) von welchen man als von einer 'Schule' sprechen kann, häufig 10-12 Jahre (vom 20. bis 30. Lebensjahre und darüber) in dem Atelier ihres Meisters gewesen. Das Statut der Königlichen Akademie besagt bezüglich der Aufgabe der Königlichen Hochschule für die bildenden Künste: § 42 'Die akademische Hochschule für die bildenden Künste bezweckt eine allseitige Ausbildung in den bildenden Künsten und ihren Hülfswissenschaften, wie sie der Maler, Bildhauer, Architekt, Kupferstecher, Holzschneider u.s.w. gleichmäßig bedarf und die specielle Vorbildung für die selbständige Ausübung der einzelnen Zweige der bildenden Kunst'. Die Gliederung in die beiden oben erwähnten Curse ist hier klar zum Ausdruck gebracht und der Unterricht wird gemäß der Vorschrift des Statuts geleitet... ...Die Meldungen zum Eintritt in die Hochschule erfolgen in der Regel durch persönliche Vorstellung bei dem Direktor unter Vorlage von Arbeiten und Zeugnissen. Von diesen sich Meldenden werden durchschnittlich 60-70 % sofort zurückgewiesen, und die geeignet Erscheinenden zu einer 4-6 wöchentlichen Probearbeit zugelassen. Ueber die Aufnahme entscheidet nach Vorlage der betreffenden Arbeiten und gemäß dem Berichte des betreffenden Lehrers das Lehrercollegium. Durchschnittlich werden von den Aspiranten 40-50 % und darüber zurückgewiesen,..."
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